Experte warnt vor Folgen

"Besonders besorgniserregend"– Geburten auf Rekord-Tief

Zahlen der Statistik Austria zeigen: Immer weniger Österreicher bekommen Kinder. Experte Dr. Fiala: "Wir müssen diese Entwicklung ernst nehmen."
Wien Heute
15.06.2025, 12:30

Seit Jahren lässt sich in Österreich ein Geburtenrückgang erkennen. Neue Zahlen der Statistik Austria zeigen nun: 2025 zeichnet sich ein neues Rekordtief ab, es könnte das Jahr mit den wenigsten Geburten seit Beginn der Zweiten Republik werden. Gynäkologe Christian Fiala warnt nun vor schwerwiegenden Folgen dieses Trends. Bereits in naher Zukunft könnten diese spürbar werden – besonders mit Blick auf das Pensionssystem.

Große Belastung

Das erste Quartal des Jahres 2025 zeigt einen besorgniserregenden Rückgang der Geburtenquote, diese befindet sich derzeit auf einem Allzeittief. Der Februar war demnach der Monat mit den wenigsten Geburten seit 1951. Zieht sich dieser Trend durch das gesamte heurige Jahr, könnte es jenes mit den wenigsten Geburten seit Beginn der Zweiten Republik werden. Vergliechen mit dem Jahr 2021 sei mit einem Geburtenrückgang um 13 Prozent zu rechnen.

Dieser Rückgang lässt sich bereits seit rund vier Jahren bemerken. Laut Gynäkologen Christian Fiala habe dieser inzwischen ein Ausmaß erreicht, welches enorme gesellschaftliche und ökonomische Auswirkungen habe. In näherer Zukunft würden diese sich sogar noch mehr verschärfen. Nicht zuletzt das Pensionssystem würde enorm darunter leiden. "Wir müssen diese Entwicklung ernst nehmen, die Ursachen ohne Scheuklappen erforschen und Maßnahmen entwickeln, damit die Menschen ihren erklärten Kinderwunsch auch tatsächlich umsetzen können", fordert Fiala abschließend.

Ungeklärte Gründe

Fiala sieht die veröffentlichten Zahlen mit Schrecken: "Besonders besorgniserregend ist, dass die Ursachen für dieses historisch negative Entwicklung noch weitgehend unbekannt sind", so der Experte. Noch ein weiterer historischer Tiefpunkt zeichnet sich dieses Jahr ab: Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau war bereits im letzten Jahr mit 1,31 auf einem historischen Tiefstand in der 2. Republik. Eine Umfrage des Integral-Institutes für das Gynmed-Ambulatorium aus dem Jahr 2024 zeigt: rund 40 Prozent der Befragten wünschen sich Kinder, das scheint somit nicht der Grund für den Geburtenrückgang zu sein.

Woran liegen die besorgniserregenden Zahlen nun? "Die bisher häufig angeführten soziologischen, ökonomischen und psychologischen Gründe können diesen historischen Geburtenrückgang nicht erklären", so Fiala. Es sei daher besonders wichtig, alle möglichen Faktoren in Betracht zu ziehen, Fiala verweist hier auf einen möglichen Zusammenhang mit der Corona-Impfkampagne im Jahr 2021.

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