Pleitewelle ohne Ende. Im Vorjahr schlitterten 6.587 Firmen in die Insolvenz, knapp 30.000 Jobs waren betroffen – wir stecken noch immer mitten im Negativ-Rekord. Täglich erreichen uns neue Horror-Meldungen: 41 Jobs etwa sind jetzt bei der Elektroinstallationsfirma E-MTECH Solutions in Wien in Gefahr. Das ist nur eine von vier Unternehmen, die Dienstagfrüh am "Insolvenz-Ticker" des Alpenländischen Kreditorenverbands auftauchte.
Die Menschen sind ernsthaft besorgt. Bei der Straßenbahn-Haltestelle Schottentor sprechen wir mit einigen Wienern über die Situation. "Ich hoffe, dass die Krise bald vorbei ist", sagt Güzen, "Ich glaube, es wird noch schlimmer", vermutet Anna.
„Ich hoffe, dass es irgendwann mal vorbei ist, aber ich glaube, es wird noch schlimmer!“Anna, 28macht sich zunehmend Sorgen
Hannes (62) ist selbst Betroffener. Vor fünf Jahren wurde das Opel-Motorenwerk in Wien-Aspern geschlossen, er verlor seinen Job: "Mit 58 war ich arbeitslos..." Jetzt ist Hannes, nach Jahren ohne Anstellung, in Pension (siehe Video).
>> Im Video: Das sagen die Wiener über die Pleitewelle in Österreich
Die Pleite-Sorgen der Österreicher aufgrund der vielen Insolvenzen werden immer größer. Laut aktueller Studie der Johannes Kepler Uni Linz sagen schon zwei von drei, "ich habe Angst, dass sich meine eigene wirtschaftliche Lage verschlechtern könnte." 42 Prozent sagen, sie machen sich Sorgen um die Sicherheit ihres Jobs.
Es ist ein Teufelskreis: Immer mehr dieser Menschen (schon 60 %) verschieben oder reduzieren ihre Einkäufe. In der Folge verdient der Handel weniger, erneut stürzen Shops in schlimme Turbulenzen und wieder werden Menschen ihre Jobs verlieren.