Er kommt ohne Ankündigung, doch ganz Wien merkt es: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Montag (16. Juni) erstmals seit Kriegsbeginn in Wien erwartet – unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen. Offiziell bestätigt ist sein Besuch nicht, doch der Heldenplatz wird komplett abgeriegelt.
Bereits ab 9 Uhr darf das Areal zwischen Michaelertor, Kohlmarkt, Bankgasse, Wallnerstraße, Volksgarten und Burgtheater nicht mehr betreten werden. Selbst Parkplätze rund um den Ballhausplatz sind tabu. Die Polizei spricht laut "ORF" von einer "ganztägigen Platzsperre" – betroffen sind auch Institutionen wie die Nationalbibliothek oder das Haus der Geschichte.
Medienberichten zufolge soll Selenskyj nicht nur mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen zusammentreffen, sondern auch mit Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und mehreren Ministern – darunter Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS). Details dazu? Fehlanzeige. Weder Kanzleramt noch Präsidentschaftskanzlei geben Auskunft.
Wie brisant der Besuch ist, zeigt das große Schweigen – sogar die ukrainische Botschaft hält sich bedeckt. Umso auffälliger: Die massive Polizei-Präsenz und die strengen Absperrungen im Herzen Wiens.
Rund um den heiklen Besuch kündigten Aktivisten gleich zwei Kundgebungen an: eine zur Unterstützung der Ukraine, die andere richtet sich gegen Selenskyjs Besuch. Beide sollen im weiteren Innenstadtbereich stattfinden – unter scharfer Beobachtung der Polizei.
Die Exekutive ist laut eigenen Angaben mit einem "Großaufgebot" im Einsatz. Details zur Zahl der Beamten oder konkreten Einsatzplänen wurden aus Sicherheitsgründen nicht genannt. Beobachter sprechen aber von einem der größten Sicherheitsmaßnahmen in der Wiener Innenstadt seit Jahren.
Die Wiener Polizei bestätigt gegenüber "Heute" den außergewöhnlichen Sicherheitsaufwand:
„Anlässlich des Staatsbesuches des ukrainischen Präsidenten Selenskyj am 16.06.2025 wurde für den Bereich um den Heldenplatz ein behördliches Platzverbot erlassen, dieses ist bereits in Kraft.“Philipp HaßlingerSprecher LPD Wien
Laut Haßlinger kommen neben der Einsatzabteilung auch Spezialeinheiten wie WEGA, EKO Cobra und die Polizeidiensthundeeinheit mit Sprengstoffspürhunden zum Einsatz. Auch Bezirkskräfte und die Verkehrspolizei seien im Einsatz. Die österreichischen Behörden stünden zudem "in engem Austausch mit dem Sicherheitspersonal des Staatsgastes".